Universitätsverlag Winter HeidelbergDunkles Dichten in der rumänischen Moderne.
Ion Barbu: Joc secund.

von Hannelore Tyslik

Universitätsverlag Winter GmbH Heidelberg 2005
293 Seiten mit einigen s/w-Farbabbildungen.
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ISBN: 978-3-8253-5068-0
Reihe: Studia Romanica, Band: 128, gebunden
Preis: 45 Euro

Inhalt

Das schmale Œuvre des rumänischen Lyrikers Ion Barbu (1895–1961) gehört zweifellos zur großen Dichtung des 20. Jahrhunderts – doch wurde es außerhalb Rumäniens nur bruchstückhaft rezipiert. Die hier vorliegende erste deutsche Studie, die seinen Gedichtband Joc secund (Widerspiel) in den Blick nimmt, setzt sich zum Ziel, über eine möglichst vielseitige und umfassende Gesamtdeutung einzelner Kompositionen zu einem vertieften Verständnis von Barbus Lyrik vorzudringen und deren komplexe Vielschichtigkeit zu untersuchen. Die Gedichte Nastratin Hogea la Isarlîk, Domnişoara Hus, Riga Crypto şi lapona Enigel, Uvedenrode, Mod und Dioptrie werden dabei als Exempla von Joc secund einer eingehenden Analyse unterzogen und aus verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet. Die Arbeit richtet sich über ein Fachpublikum hinaus an eine allgemein an moderner Lyrik interessierte Leserschaft.

Die Lyrik ist das Poetische schlechthin. Sie rangiert im unendlichen Abstand von der übrigen Literatur. Sie ist die feinste und reizvollste Blüte der Dichtung. Sie ist Magie. Jedes Wort ist Beschwörung. Der Dichter ist ein Zauberer. Seine Sprache will keine Mitteilung. Oft ist sie so dunkel, dass sie der Dichtende selbst nicht versteht. Seine Bilder sind Chiffre. Richtigkeit, Deutlichkeit, Vollständigkeit, Reinheit, Ordnung sind nicht das Ziel der Lyrik. Sie ist oft bloß wohlklingend, dabei ohne allen Sinn und Zusammenhang. Höchstens einzelne Strophen sind verständlich. Sonst sind es oft nur Bruchstücke, aus den verschiedensten Elementen zusammengesetzt. Ich möchte fast sagen, das Chaos muss in jeder Dichtung durchschimmern.

Novalis (1772–1801), eigentlich Georg Philipp Friedrich von Hardenberg, deutscher Schriftsteller der Frühromantik und Philosoph

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